Als ich in die Cannes Jury berufen wurde, dachte ich als erstes, "dass das eine interessante Erfahrung wird und ich hoffentlich wieder soviele Preise wie vor zwei Jahren an der Eurobest Jurierung mit nach Hause bringe. Dies hätte dann nämlich sichergestellt, dass mich Peter Brönnimann ab sofort in jeder internationalen Jury als Glücksbringer unterbringt."
Der bemerkenswerteste Moment während der gesamte Jurierung war, als "wir einstimmig den Grand Prix wählten. Es lag so etwas wahnsinnig Wichtiges in der Luft. So, als würden wir darüber abstimmen, wer der nächste US-Präsident wird. Oder ob nun der Euro abgeschafft wird oder nicht. Gut, nehmen wir Werber uns nicht so schampar wichtig und wählen dann nur den Grand Prix für Cannes."
Hätte ich eine Grand-Prix Wildcard, dann ginge sie auf jeden Fall an "den Grand Prix, den wir auch gewählt haben: "Immortal Fans". Wobei nein, ich würde ihn dann ganz unpratiotisch und uneigennützig unserer Sihlcity-Plakatkamagne geben. Oder dem NZZ Binärcode von JvM Zürich, damit mich der Jaggy dann auf einen Drink einlädt."
Wenn ich das nächste mal selber eine Award-Einreichung mache, werde ich nach allem was ich erlebt habe besonders darauf achten, dass "ich vermehrt Sätze wie "AND THIS WAS NOT THE END", "WE MOVED THE WORLD" oder "AND EVEN IN JAPAN…" benutze. Wobei mich letzteres öfters beim Jurieren irritierte. Ist es eine besondere Auszeichnung für eine Kampagne, wenn man damit SOGAR in Japan Erfolge feiert?"
Nach getaner Arbeit, verbringe ich meine restliche Zeit in Cannes mit "dem Sichten der Arbeiten im Festival, mit dem Sichten der aufgespritzten Lippen und gemachten Brüsten am Miramar-Beach und mit dem Sichten der Rosé-Karte."