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"Die Woke Natives lösen die Digital Natives ab"

"Die Woke Natives lösen die Digital Natives ab"

Luitgard Hagl ist Executive Creative Director bei Jung von Matt Limmat und war dieses Jahr Teil der Shortlist-Jury in der Kategorie Film. Im Interview mit Hype5 verrät sie, was ihr beim Jurieren aufgefallen ist – und sie zieht den Hut vor einer Schweizer Konkurrenzagentur.

Wie läuft der Juryprozess bei den Film Lions ab?
Die Shortlists werden schon im Vorfeld digital bestimmt. In Film, meiner Kategorie, waren weltweit 41 Juror:innen im Einsatz und uns wurden unterschiedliche Subkategorien zugewiesen.

Wieviele Filme hast du in den letzten Tagen insgesamt angeschaut?
Ich hatte in den letzten Wochen über 300 Filme und noch zusätzliche Materialien aus der ganzen Welt zu bewerten. Das ist natürlich enormer Zeitaufwand, aber auch sehr inspirierend.

Gibt es eine Einreichung, die bei dir einen besonders grossen Eindruck hinterlassen hat?
Tatsächlich zwei Arbeiten, die ich auch vorher schon kannte: Ich hatte das Glück Penny „Der Wunsch“ bewerten zu dürfen. Den Film, der das Internet aus einer TV-Schaltung heraus vor Weihnachten kurz mal lahmgelegt hat.

Und unsere Schweizer Hoffnung: Robert de Niro für Schweiz Tourismus. Kommt von unserer Konkurrenz, aber ich muss meinen Hut vor dieser Arbeit ziehen – ein grosses Lob unter Kreativen übrigens.

Was braucht ein Film, um Chancen auf einen Löwen zu haben?
Ich denke, dass die exzellente Umsetzung jedes Jahr wichtiger wird - und damit leider auch das Budget. Viele gute Skripte machen da den Cut leider nicht. Aber ein exzellent umgesetzter Film alleine reicht auch noch nicht: Es braucht einen neuen Insight oder eine komplett neue Idee, eine Story zu erzählen. Das war aber für diese Kategorie vermutlich schon immer so.

Sind dir beim Jurieren irgendwelche Trends aufgefallen?
Es wird endlich wieder lustiger. Die positive, fast therapeutische Kraft von gemeinsamem Lachen wird wiederentdeckt. Mit einer neuen Art von Humor, die auf feinen Beobachtungen fusst, oder in der man sich selbst als Marke nicht ganz so ernst nimmt. Das war mit allen gesellschaftlichen Shifts wie MeToo, Black Lives Matter und der Woke-Culture lange ein Minenfeld für Marken. Aber die Entscheider:innen und Kreativen der nächsten Generation, sind da, verstehen die Thematiken und prägen eine neue, woke Art von Humor. Die Woke Natives lösen quasi die Digital Natives ab.

"Health is the new cool"

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